WarriorCats - Sonnenfinsternis

Ein dunkler Schatten huschte durch das Gebüsch. Viele weitere Schatten folgten ihm. Eine geschmeidige Gestalt bahnte sich einen Weg durch das Gebüsch und schließlich rannten dutzende Katzen über die harte, dunkle Oberfläche eines Donnerwegs.
Die Pfoten einer silbergrauen Katze trommelten schnell auf den Boden. Sie rannte an der Spitze der Gruppe.
Ein Ungeheuer raste auf die Katzengruppe zu und ein Krieger sprintete vor, um die restlichen Katzen, die hinter ihm über den Donnrweg sausten, vor dem Monster zu schützen. Die silbrgraue Katze sah den hellbraunen Krieger entsetzt an. "Hasenfell, lauf weiter!", rief die Katze, doch nicht einmal einen Herzschlag später gab es einen dumpfen Schrei, der in dem Grollen des Monsters unterging. Mehrere solcher Schreie folgten, und die silbergraue Katze starrte entsetzt auf den Donnerweg, wo der braune Krieger regungslos lag, sein rechter Hinterlauf stand in einem ungeföhnlichen Winkel ab und Blut sickerte aus einer klaffenden Wunde. Das grauenvolle Bild, das sich der Katze bot, ließ sie stillschweigen. Fünf Katzen, davon zwei Älteste und ein Junges, waren durch ein Monster getötet worden. Traurig schwiegen die Katzen.
Die zehn Katzen, die den Donnerweg noch nicht überquert hatten weigerten sich, ihn zu überqueren, und die Katzen, die den Donnerweg bereits überquert hatten, fauchten. Nur die Silbergraue schwieg, um sie herum füllten Worte die Luft mit Hass und Angst. "Verräter!", fauchte ein schwarzer Kater über den Donnerweg zu seinen Clangefährten. Die Silbergraue gebot Schweigen. "Seid still! Für den Tod von Hasenfell, Mausejunges, Donnerschweif, Hummelschweif und Nesselkralle sind einzig und allein die Monster verantwortlich! Ich kann verstehen, warum der Rest von uns den Donnerweg nicht überqueren möchte!", murmelte sie. "Silberstern, du nimmst diese Verräter auch noch in Schutz?", zischte ein blaugrauer Krieger. Silberstern beachtete den Krieger nicht und ging weiter. Die Katze ließ den Rest ihres Clans auf der anderen Seite des Donnerweges zurück.

Silberstern führte ihre Krieger zu einer großen Wiese. Es gab dort viel Beute und eine Kuhle aus kurzem Gras, in welcher die Katzen ihr Lager aufschlugen. Um die Kuhle herum buddelten die Katzen Baue, deren Eingänge durch hohes Gras versteckt wurden.
Silberstern half bei den Aufbauarbeiten des Lagers, doch schließlich beschloss sie, dass sie nicht bereit war, diesen Clan zu führen.
Sie sprach nun also ihren letzten Wunsch aus, bevor sie sich von ihrem Heiler Todesbeeren geben ließ.
"Dieser Clan soll der SchmetterlingsClan sein. Gute Katzen sollen ihn führen, und der SchmetterlingsClan soll für immer bestehen."

In der Nähe des neuen SchmetterlingsClans war ein Zweibeinerort. Viele Geschichten um den SchmetterlingsClan wanderten dort umher, und so entschlossen sich zwei weitere Katzen, den SchmetterlingsClan zu finden und zu beweisen, dass es ihn gab. Die zwei Geschwister Licht und Finster begaben sich zu der großen Wiese und suchten den SchmetterlingsClan.
Diese erzählten Licht und Finster vom Clanleben, und die beiden waren so begeistert, dass sie einen eigenen Clan gründeten. Doch bald gab es Streit, Lichtkralle, einst als Licht bekannt, wollte die Anführerin des Clans sein, doch Finsterstern war der Anführer und Lichtkralle nur seine Stellvertreterin.
Einige Katzen hielten zu Lichtkralle. Der FinsterClan teilte sich, und ein neuer Clan entstand: der LichtClan. Lichtstern starb bald, ihr Bruder brachte sich um, um ihr beim SternenClan alles zu erklären, wohlwissend, dass er nie mehr zurückkehren konnte, denn Finsterstern hatte dafür sein letztes Leben gegeben. Die Clans bekamen neue Anführer. Und neue Generationen entstanden. Die drei Clans leben friedlich miteinander, es gibt kaum Streit und Beute in Hülle und Fülle.
Doch ein neuer Feind treibt sich in ihrer Nähe herum. Der EchoClan - ein Bande böser Katzen, die immer mehr Territorium beanspruchen. Werden die Clans einen Krieg mit dem EchoClan überleben? Oder wird der EchoClan allein über den Wald herrschen? Die Anführer der drei Clans, SchmetterlingsClan, FinsterClan und LichtClan, haben eine böse Nachricht des SternenClans erhalten:
Wenn die Sonnenfinsternis naht werden die Sterne schweigen.

Der SchmetterlingsClan hat ein weitläufiges Territorium ohne Bäume. Es ist eine Wiese mit ungewöhnlich hohem Gras.
SchmetterlingsClan-Katzen jagen Mäuse und Kaninchen, seltener auch Vögel.
Das Lager befindet sich recht Nahe am Zweibeinerort. Die Katzen schlafen in unterirdischen Bauen rund um eine - mittlerweile graslose - Kuhle. Die Eingänge der Baue sind von hohem Gras versteckt.
Zeremonien werden vom Anführer auf einem moosbewachsenen Felsen abgehalten.

Der FinsterClan lebt in einem kühlen, dunklen Wald nahe des LichtClans. Ein Feld grenzt an den Wald und gehört noch zum Territorium.
Ihre Beute besteht aus Feldmäusen und -hamstern sowie Fröschen und Vögeln.
Das Lager des FinsterClans ist mittig des Territoriums auf einer Lichtung. Die Katzen schlafen in hohlen Baumstümpfen.
Die Zeremonien werden vom Anführer auf einem Baumstumpf am Rande der Lichtung abgehalten.

Der LichtClan besitzt ein sandiges Territorium am Wassernest der Sonne. Weiter entfernt vom Wasser wachsen auch Grasbüschel, welche die Grenze zum SchmetterlingsClan bilden.
Sie fangen hauptsächlich Fische im seichten Wasser oder Vögel, die ihre Eier zwischen Grasbüscheln legen wollen.
Das Lager des LichtClans befindet sich auf einer Insel. Die Insel ragt hoch aus dem Wasser, sodass die Flut den Katzen nichts anhaben kann. Bei Ebbe liegt die Insel noch immer im Wasser, aber die Katzen können an Land waten. Die Katzen schlafen versteckt zwischen Grasbüscheln.
Die Zeremonien werden vom Anführer auf dem Ast eines Baumes, dessen Wurzeln verhindern, dass die Insel abgetragen wird, abgehalten.

Der EchoClan hat sein Territorium eigentlich im Zweibeinerort, doch sie wollen das freie Land - welches eigentlich Territorium für Streuner ist - für sich beanspruchen, was ihnen auch gelungen ist. Nun fordern sie Territorium von den anderen Clans.
Sie essen alles, was sie finden können, angefangen mit Vogeleiern weiter über Frischbeute, welche aus Ratten, Mäusen und Krähen besteht, bis hin zu Krähenfraß, wobei sie letzteres nur anrühren, wenn sie kurz vor dem Verhungern stehen.
Die Katzen haben kein festes Lager, sie wandern durch ihr Territorium und schlafen, wann und wo es ihnen gefällt, während sie verlassene Fuchs- und Dachsbaue bevorzugen. Sind die Baue noch bewohnt, greifen sie an und töten den Fuchs oder Dachs, um ihn als Futterquelle zu nutzen.
Die Zeremonien werden vom Anführer einfach abgehalten, wenn er es für richtig hält.
(Diese Katzen haben ihre eigenen Gesetze und keinen Heiler.)

1. Ein Junges muss mindestens drei Monde alt sein, bevor es zum Schüler wird.
2. Ein Schüler muss mindestens wissen, wie man jagt und tötet, bevor er zum Krieger ernannt wird.
3. Jeder muss zusehen, dass er sich selbst versorgt oder versorgt wird.
4. Fremde Katzen werden zunächst zum Anführer gebracht, der dann entscheidet, was mit der Katze passiert.